In der Nacht vom 1. auf 2. Dezember heulte um 00:16 Uhr das erste Mal die Sirene. Mit dem Einsatzstichwort “Baum über Straße” rückten wir auf der L588 Richtung Hühnergeschrei aus und entfernten mehrere Bäume, die die Straße versperrten. Auch auf der L1527 (Höhe Neumühle) entfernten wir einen Baum, der die Straße blockierte. Es war dies der Beginn einer langen Einsatzserie.
Knapp zwei Stunden nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft riss uns die Sirene um 3:41 Uhr erneut aus dem Schlaf. Wieder rückten wir zum Einsatzstichwort “Bäume über Straße” auf der L588 aus. Unmittelbar vor der Waldeinfahrt mussten wir feststellen, dass sehr viele Bäume aufgrund der Schneelast gefährlich über die Straße ragten und umzustürzen drohten. Zwei Mann erkundeten daher zu Fuß und unter höchster Vorsicht die Situation, der Rest der Mannschaft blieb außerhalb vom Wald im Fahrzeug.
Die beiden Kameraden stellten fest, dass etwa 10 umgestürzte Bäume die Straße an verschiedenen Stellen blockierten. Bereits während dieser kurzen Erkundung mussten sie miterleben, wie hinter ihnen weitere Bäume auf die Straße stürzten. Zum Glück wurden die beiden nicht verletzt, doch es war klar, dass wir unmöglich mit den Aufräumarbeiten beginnen konnten. Deshalb entschieden wir nach Rücksprache mit dem LFK, der Straßenmeisterei und den örtlichen Behörden, die L588 zwischen Sprinzenstein und Hühnergeschrei vorerst für den Verkehr zu sperren.
Als Rettungszufahrt für Sarleinsbach wurde die L1527 Richtung Lämmerstorf freigehalten. Im Laufe des Samstages stürzten auch hier mehrmals Bäume auf die Straße und wir mussten immer wieder zum Freiräumen ausrücken. Zur Koordination dieser Einsätze richteten wir eine dauerhaft besetzte Einsatzleitstelle im FF Haus Sprinzenstein ein.
Leider entspannte sich die Wettersituation nicht wie erhofft Samstag Nachmittag, sodass wir erst Sonntag Früh mit dem Freiräumen des gesperrten Straßenstücks Sprinzenstein-Hühnergeschrei beginnen konnten. Ein Teil der Mannschaft arbeitete sich von Sprinzenstein Richtung Salzbrücke vor (siehe Bild unten), ein anderer Teil aus der entgegengesetzten Richtung.
Parallel dazu kümmerte sich eine dritte Mannschaft um nahezu umgestürzte Bäume auf der L1527 (Lämmerstorf): Entweder sie wurden gefällt oder von der Schneelast befreit, sodass die Straßen nun hoffentlich lange frei bleiben. Unter erheblichem Personaleinsatz gelang es, alle umgestürzten Bäume aufzuforsten und in Absprache mit den Waldbesitzern an geeigneten Plätzen zu lagern.
Ein großer Dank gilt allen Kameraden, die ihre privaten Motorsägen / Traktoren / Holzzangen / Erdschaufeln / Rückewagen in den Dienst der Feuerwehr gestellt haben. Das ist alles andere als selbstverständlich! So konnten wir wesentlich effizienter arbeiten und bereits am frühen Nachmittag die Straße zur Schneeräumung durch die Straßenmeisterei und anschließend für den Verkehr freigeben.
Glücklicherweise verursachten die umgestürzten Bäume keine Personenschäden oder Autounfälle. Auch die Aufräumarbeiten am Sonntag sind aufgrund des gewissenhaften Vorgehens der Kamerad:innen verletzungsfrei über die Bühne gegangen.
Bei der Nachbesprechung gab es ein warmes Mittagessen für alle.